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15. März 2023

Ein Blick in die Epigenetik der Pflanzen

Assistant Professor Xiaoqi Feng verstärkt den Bereich der Entwicklungsbiologie

Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) heißt eine neue Assistenzprofessorin willkommen. Durch Xiaoqi Feng wird der Campus mit einer exzellenten Forscherin bereichert. Beeindruckt von den hervorragenden Forschungseinrichtungen, den Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und der absoluten wissenschaftlichen Freiheit auf dem Campus untersucht sie den Einfluss der Epigenetik von Keimzellen auf das Leben.

Xiaoqi Feng. Die Forscherin startet ihre Arbeit im neuen Sunstone Building. © ISTA

Eine Pflanze erlebt viele kalte Winter. Sollten sich die Nachkommen dieser Pflanze daran „erinnern“? Wenn ja wie? Aber was sollte passieren, wenn es nur ein einziger Winter war? Diese Übertragung (oder Löschung) von Erinnerungen an Umwelteinflüsse, ist nur eines der faszinierenden Gebiete, die Xiaoqi Feng und ihr Team am ISTA erforschen. Ihre Arbeit ist der Epigenetik einzuordnen. Dabei untersuchen die Forscher:innen unter anderem, wie sich Phänotypen – charakteristische und beobachtbare Merkmale eines Organismus – verändern, ohne dass sich der zugrundeliegende genetische Code ändert. Die Feng-Gruppe fokussiert auf die Funktionen von epigenetischen Mechanismen in Keimzellen (Fortpflanzungszellen).

Ähnliche Fragen waren für Feng auch die treibende Kraft während ihrer Doktorarbeit an der University of Oxford. „Ich hatte immer das Gefühl, dass das Verständnis der Fortpflanzung und der Fortpflanzungszellen der Schlüssel zum Verständnis des Lebens selbst ist“, erklärt sie. Nach ihrer Promotion im Jahr 2010 und einem Postdoc-Aufenthalt an der UC Berkeley (2011 bis 2014) setzte Feng ihre Karriere als Gruppenleiterin und später als Professorin am John Innes Centre in Norwich fort.

Perfektes Umfeld für herausragende Forschung

Seit Anfang 2023 ist Feng nun am Campus und stürzte sich sofort in ihre Forschung. In der kürzlich erweiterten Plant Facility wachsen bereits die beiden Modellpflanzenarten – Arabidopsis thaliana und Marchantia polymorpha – welche sie für ihre Arbeit verwendet. Arabidopsis ist vor allem wegen ihres kurzen Lebenszyklus, der einfachen Pflege und der reichlichen Samenernte nützlich. Darüber hinaus verfügt sie über ein einfaches Genom und bleibt auch bei erheblichen epigenetischen Mutationen lebensfähig – perfekt, um die Auswirkungen extremer epigenetischer Veränderungen zu verstehen, die bei vielen anderen eukaryotischen Pflanzenlinien nicht untersucht werden können.

La vie en rose. Die ISTA Lab Support Facility ist zuständig für den an Anbau und die Pflege von Arabidopsis. Hier ein Blick hinter die Kulissen. © ISTA/Nadine Poncioni

Neben der hochmodernen Infrastruktur sind es vor allem die vielen Möglichkeiten der Zusammenarbeit, die Feng am Campus begeistern. „In Tieren wurde die Epigenetik der Fortpflanzungszellen schon umfassend untersucht – wir müssen aber auch andere Organismen betrachten, um die Biologie und Epigenetik der Keimzellen wirklich zu verstehen“, erklärt Feng. „Besonders freue ich mich auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die mir helfen wird, die zugrundeliegenden Prozesse zu verstehen.“

ISTA-Präsident Martin Hetzer heißt die neue Assistenzprofessorin herzlich willkommen: „Xiaoqi Feng ist eine herausragende Wissenschafterin und eine exzellente Ergänzung für das ISTA. Ihre Arbeit wird neue Erkenntnisse über die epigenetischen Mechanismen der Entwicklung, insbesondere der Keimbahnfunktion, liefern. Ihr Enthusiasmus für Grundlagenforschung jeglicher Art trägt zur Offenheit und zum kollaborativen Geist des Instituts bei.“ Feng fügt hinzu: „Wir sind alle hier, weil wir die Wissenschaft lieben – es gibt kein spannenderes Umfeld als dieses.“



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